Die Gedenktage der Eisheiligen finden regional unterschiedlich an drei bis fünf Tagen Mitte Mai statt. Damit verbundene Bauernregeln und Wettervorhersagen gehen auf jahrhundertelange Erfahrungen von Bauern in der Landwirtschaft und Wetterbeobachtungen zurück.
Übersicht
Laut Kalender besuchen uns die Eismänner und die Kalte Sophie zwischen 11. Mai bis zum 15. Mai. Sie sind unter dem Namen Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom bekannt.
In Norddeutschland spricht man in einigen Regionen von drei Eisheiligen, beginnend mit Mamertus sowie Pankratius und Servatius.
In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz beginnen die Eisheiligen in vielen Orten und Regionen mit Pankratius und enden mit der Kalten Sophie.

Historisches zu den Eisheiligen
Die zu Grunde liegenden Bauernregeln sind hunderte Jahre alt und beziehen sich auf den Julianischen Kalender. Seit der Gregorianischen Kalenderreform 1582 haben sich die Daten aber verschoben. Die Namenstage der Heiligen sind aber dennoch auf ihren alten Platz im Kalender verblieben. Statistisch auf die letzten 50 Jahre gesehen finden die Kälteeinbrüche um mehr als eine Woche nach hinten verschoben statt, also erst rund um den 20. Mai (Quelle: ZAMG). Das war zum Beispiel 2011 der Fall, wo in diesem Zeitraum Temperaturen von bis -5 Grad gemessen wurden.
Wann sind die Eisheiligen 2021
- Mamertus –Dienstag, 11. Mai 2021
- Pankratius – Mittwoch, 12. Mai 2021
- Servatius – Donnerstag, 13. Mai 2021
- Bonifatius – Freitag, 14. Mai 2021
- Kalte Sophie – Samstag, 15. Mai 2021
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Wer sind die Eisheiligen?
Eine kurze Einführung zu allen fünf Eisheiligen
11. Mai: Eisheiliger Mamertus
Mamertus war ein katholischer Bischof, der um 400 nach Christus in Lyon geboren wurde und am 11. 05. 477 in Gallien starb. Er galt als umfassend gebildet. Um 461 wurde er Erzbischof von Vienne, das nahe Lyon liegt. Nach erheblichen Zerstörungen in seinem Erzbistum führte Mamertus die drei Bittgänge ein, die auch heute noch vor dem Fest Christi Himmelfahrt durchgeführt werden. Der Überlieferung nach soll der Erzbischof auch öfters Wunder vollbracht haben, wie zum Beispiel eine Feuerbrunst zu stoppen. Er wird bei Fiebererkrankungen, großen Dürren und Erkrankungen der Brust um Beistand angerufen. Seine Attribute sind die Mitra, der Bischofsstab und eine brennende Kerze.
12. Mai: Eisheiliger Pankratius
Der heilige Pankratius wurde um 290 in Phrygien geboren, was in der heutigen Türkei liegt. Er starb um 304 als junger römischer Märtyrer der frühen Kirche in Rom. Sein Name bedeutet „Der Alles Besiegende“. Auf Darstellungen ist er des Öfteren in feinen Kleidern oder auch in einer Ritterrüstung zu sehen. Des Weiteren trägt er ein Schwert, eine Märtyrerkrone und einen Palmwedel.
13. Mai: Eisheiliger Servatius
Den Legenden nach war Servatius Bischof des in dem heutigen Belgien gelegenen Bistums Tongern. Servatius lebte demnach von 340 bis 384 nach Christus. Er soll den Hunneneinfall in Europa vorhergesagt haben, der tatsächlich um 450 stattfand. Angeblich wurde er mit einem Holzschuh erschlagen. Er wurde schließlich in Maastricht begraben. Üblicherweise wird bei Fußkrankheiten, Frostschäden und Rattenplagen um seinen Beistand gebeten. Seine Attribute sind der Holzschuh, ein Schlüssel, ein Drache und ein Adler.
14. Mai: Eisheiliger Bonifatius
Überlieferungen nach wurde Bonifatius in Rom geboren und starb wohl um 306 in der heutigen Türkei. Angeblich war er anfangs kein Christ, sollte aber christliche Reliquien aus Tarsus in der heutigen Türkei nach Rom überbringen. Dort erlebte er mit, wie Christen verfolgt werden und ließ sich aus Empathie ebenfalls taufen. Er stand zu seinem Glauben und wurde schließlich dafür durch siedendes Pech hingerichtet. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam nach Rom zurückgebracht. Sein Name bedeutet so viel wie „der gutes Geschick verheißende“. Auf Darstellungen sieht man ihn meist als Jüngling oder Greis, der in siedendem Pech gemartert wird.
15. Mai: Eisheilige Sophia von Rom
Auch als „kalte Sophie“ bekannt, ist Sophia von Rom die letzte der fünf Heiligen. Sie starb um 304 nach Christus als frühchristliche jungfräuliche Märtyrerin. Teile ihrer Reliquien wurde nach Straßburg gebracht. Andere liegen unter der Kirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in Rom vergraben. Die heilige Sophia von Rom wird oftmals gegen Spätfröste angerufen und um eine gute Ernte zu erbitten. Sie ist oftmals mit Trog und Schwert, aber auch mit einem Palmwedel und einem Buch auf Darstellungen zu sehen.
3. Videotipp: Frostempfindliche Pflanzen
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Eisheilige Illustration von Julia Gingras – bitte nicht ohne vorherige Abstimmung verwenden!
Bauernregeln
- Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.
- Pflanze nie vor der Kalten Sophie. Mamerz hat ein kaltes Herz.
- Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
- Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
- Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
- Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
- Pankrazi, Servazi und Bonifazi, sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie, die Kalte Sophie.
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